Evangelische Kirche

Nachdem die Gottesdienste der evangelischen Gemeinde zuvor im evangelischen Schulhauses und im Hotel „Zum Deutschen Kaiser“ am Bahnhof abgehalten wurden, legte man am 31.07.1892 den Grundstein für die heutige evangelische Kirche. Nach einem Jahr Bauzeit wurde die Kirche 06.08.1893 eingeweiht. Die drei Glocken wurden in Klein-Welka gegossen und erklangen zum ersten mal im Juni 1893. Für den ersten Weltkrieg mussten zwei Glocken und die Prospektpfeifen zum Einschmelzen abgegeben werden. 1922 wurde neue Orgelpfeifen und drei neue Bronzeglocken aus Schweidnitz geliefert. In diesem Jahr erfolgte auch eine prächtige Bemalung des Innenraums. 

1945 wurde die Kirche für viele Flüchtlinger aus Polen, Schlesien und Posen zur Lagerstätte. Zum Schlafen wurde Stroh ausgelegt und Suppe und Tee für Alte und Kinder gekocht. In den letzten Kriegstagen entstanden an der Kirche Schäden am Turm – auch die Fenster wurden zertrümmert. Die Fenster im Altarraum wurden zunächst zugemauert, während die übrigen Fenster mit Buntglas aus Weißwasser in Ordnung gebracht wurden. 

1950 wurde dann auch der Turm neu gedeckt und 1951 das Dach repariert. Anschließend wurde auch der Innenraum renoviert und die beiden Fenster im Altarraum geöffnet. Zu dieser Zeit wurde auch ein große Holzkreuz am Altar installiert. Die Kirche wurde mit schlichten Farben bemalt und der alte Glasleuchter durch einen schlichten schmiedeeisernen Leuchter ersetzt. 1955 beschloss man ein neues Geläut und schaffte sich aus dem Erlöß der bronzenen Glocken 3 neue Stahlglocken an.  

März bis Oktober 1972 wurde das Dach mit Schieferplatten neu gedeckt und die Dachrinne erneuert. Die vergoldete Nirosta-Stahl-Kuppel mit Kreuz wurde in Herrenhut angefertigt. Weiterhin wurden die Einschussschäden aus dem Krieg beseitigt und der Turm neu verfugt. Schließlich wurde die Turmuhr rekonstruiert und neu vergoldet. 

1980 wurden 2 große Gasgebläseheizer und 6 kleinere Gasheizer in der Kirche eingebaut bevor die Kirche grundlegend umgestaltet wurde. 1982 wurden noch einmal die Dachrinnen erneuert sowie Simse und der Außenputz ausgebessert, bevor in den folgenden Jahren bis 1984 folgende Umgestaltungen vorgenommen wurden: Isolation der Decke, neuer Holzfußboden, neues Gestühl, Lampen, Abriss der rechten Empore, neue Emporenbrüstung, Tribüne auf der Empore, Wendeltreppe, Öffnung des 3. Altarfensters, einheitliche Bleiverglasung, Neugestaltung des Altarraumes, Einbau Teeküche, Toiletten, Schwerhörigenanlage. 1986 wurde ein Elektromotor zum Antrieb des Geläuts erworben und 1987 die neue Orgel eingeweiht.

1990 ließ die Stadtverwaltung den Gehweg der Kirche neu pflastern. 1993 wurden neue Gasheizer installiert, die Winterkirche neu gestrichen wie Teilweise auch die große Kirche. Weiterhin wurde der Altarraum neu verputzt. Grund war die anstehende 100-Jahr-Feier.  Im Herbst 1993 wurde in die Kirche eingebrochen und mehrere Leuchter, Kreuze und alte Abendmahlgeräte gestohlen. Etwa die Hälfte des Diebesgutes wurde einige Monate später in einem alten Sack vor die Kirchstraße 2 gestellt. 

Quelle: Auszug aus den Schautafeln der Ausstellung im Kirchturm

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