TELUX
Anfang 1899 kauft Joseph Schweig ein Waldstück an der Grenze von Hermannsdorf und Weißwasser. Er lässt es roden und baut dort die „Neuen Oberlausitzer Glaswerke“. Der erste Ofen kann schon im Juli desselben Jahres in Betrieb genommen werden.
1905 geht das Werk an die AEG. Bereits nach 10 Jahren arbeiteten über 900 Mitarbeiter an 10 Glasschmelzöfen. Mit dem Zukauf der Tschöpelner Kohlegruben und der Tschernitzer Glashütte entwickelt sich das Unternehmen schnell zum weltweit bedeutendsten Kolben- und Röhrenproduzenten. Die wöchentliche Produktion steigt auf 3,5 Millionen Glaskolben und bis zu 30 Tonnen Röhren und Stäbe.
1920 übernimmt die OSRAM GmbH den Betrieb als „Werk W“ in seinen Bestand. Seit seinem Baujahr entstanden neben den Hüttengebäuden Nebengebäude für Weiterverarbeitung und Veredlung, für Kontrolle, Verpackung und Lagerung der Gläser, sowie zahlreiche Werkstätten und Büros auf einer Grundfläche von über 75.000 m².
Die ältesten heute noch vorhandenen Gebäude datieren auf das Jahr 1910, wobei ein Schornstein an der Hermannsdorfer Straße vermutlich aus dem Gründungsjahr stammt.
Die heutige „TELUX Spezialglas GmbH“ vereint in ihrem mit gelben und roten Ziegeln errichteten und immer noch markanten Gebäudeensemble vielfältige Nutzungen. Der Großteil der Büros steht für Behörden und Ämter zur Verfügung.
Ein weiterer Teil der früheren Industriebrache wird heute als soziokulturelles Zentrum „SKZ Telux“ genutzt und fortwährend ausgebaut. Hier sind vielfältige Kultur- und Bildungsangebote für den Kulturraum Weißwasser und Bad Muskau verortet, wie mobile Jugend- und Sozialarbeit, ambulante Hilfen zur Erziehung, Beratungs- und Begleitungsangebote im Sinne der beruflichen und sozialen Integration für benachteiligte Kinder und Jugendliche bis zum 27. Lebensjahr, Kultur-Café & Bar mit Live-Musik über Poetry-Slam und Kabarett.
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